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Back to life oder die Sache mit der Spontanität...

Als ich am Sonntag - gerade zurück von einer kleinen Wanderung - kurz einen Blick ins Yogastudio geworfen habe, empfing mich dort der wild blinkende Anrufbeantworter. Komisch, an einem Sonntag meldet sich doch eigentlich nie jemand, um nach einem Termin für eine Probestunde zu fragen... Nachdem ich die Abspiel-Taste gedrückt und mir die ersten Sätze angehört hatte, brach die Nachricht plötzlich ab. Mist, der Speicher war voll und ich hatte vergessen, die alten Mitteilungen rechtzeitig zu löschen. Nichtsdestotrotz hatte ich das Wichtigste mitbekommen und die Rufnummer konnte ich zum Glück problemlos über das Menü abrufen. Um was es bei dem Anruf genau ging und warum es manchmal diese kleinen Dinge sind, die zu einem richtigen Game Changer werden können, erfahrt Ihr im aktuellen Blogpost...

 

Im Wesentlichen suchte die fast schon verzweifelte Anruferin einen Ersatz für die Yogalehrerkollegin, die den - in weniger als 24 Stunden stattfindenden -  Gesundheitstag mit ausgestalten wollte, sich aber offenbar vor wenigen Minuten krank melden musste. Kurz überlegt und festgestellt, dass ich am nächsten Tag schon drei Yogaformate an unterschiedlichen Orten unterrichten sollte, hatte ich bereits zum Telefon gegriffen, um die Rückruftaste zu drücken. Aber Stopp! Macht man das eigentlich noch so? Spontan sein? Aus dem Bauch heraus reagieren? Ohne lange nachzudenken und alle Eventualitäten vorab im Geiste durchzuspielen?

 

Die letzten beiden Jahre haben definitiv ihre Spuren hinterlassen und von Dingen aus heiterem Himmel überrascht zu werden, scheint etwas völlig Fremdes geworden zu sein. Witzigerweise habe ich vor ein paar Tagen noch einen Artikel gelesen, in dem es darum ging, dass es unser aller Leben tatsächlich schöner und aufregender macht, wenn wir uns trauen, auch mal spontan zu sein und ohne großen Vorlauf auf Dinge zu reagieren, die nicht schon von langer Hand geplant waren. Sie sind das Salz in der Suppe, das fehlende Puzzleteil, die kleine Abwechslung in unserem perfekt durchorganisierten Alltag. So gesehen ist in den vergangenen Jahren definitiv etwas ganz besonders Wertvolles verloren gegangen.

 

Und auch wenn sich die Lage mittlerweile auf vielen Ebenen zu entspannen scheint, fällt es vielen einfach wahnsinnig schwer, dieses Streben nach Kontrolle und vermeintlicher Sicherheit abzugeben und sich stattdessen wieder mehr dem Leben zu öffnen.  Auf der einen Seite hat man in vielen Situationen wieder die Wahl, während auf der anderen Seite dieses Gefühl des Hin- und Hergerissenseins geradezu paralysierend wirkt.

Das Leben hält viele schöne Überraschungen für uns bereit

 

Ich glaube auf jeden Fall, dass es uns allen gut tun würde, wenn wir uns langsam wieder mehr dem Unbekannten zuwenden, mit offenen Augen durch die Welt gehen und einfach den Moment leben. Das hat sicherlich auch ganz viel damit zu tun, die eigene Komfortzone zu verlassen und dem fast schon übermächtigen Bedürfnis nach Kontrolle zu entfolgen. Die Autorin des besagten Artikels hat es mit den beiden folgenden Sätzen ganz großartig auf den Punkt gebracht:

 

"Immer nur nach Plan zu handeln ist wie tot sein. Nur vorher."

 

Warum also nicht einfach mal spontan JA sagen, wenn es keinen wirklich triftigen Grund für ein NEIN gibt? Gesagt, getan! Am nächsten Morgen stand ich Freude strahlend mit meiner Yogamatte in den Räumlichkeiten der Kundin und habe spontan zwei ganz wunderbare Workshops unterrichtet. Und was soll ich sagen? Es hat sich angefühlt wie die normalste Sache der Welt und viel wichtiger: es hat sofort wieder Lust auf mehr gemacht!

 

 

#backtolife

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Kommentare: 4
  • #1

    Ralf (Freitag, 29 April 2022 17:36)

    Sehr schöner Beitrag und ich fand rs auch super, dass du das so spontan gemacht hast.
    Den Satz der Autorin find ich übrigens super: "Immer nur nach Plan zu handeln ist wie tot sein. Nur vorher."
    Kann ich ja mal in meinem Job beherzigen �

  • #2

    Denise (Freitag, 29 April 2022 18:00)

    @Ralf, naja - in Deinem Job ist Spontanität sicherlich nicht gerade in allen Bereichen gefragt � aber im Privaten auf jeden Fall…

  • #3

    Sabine Winter (Montag, 16 Mai 2022 18:35)

    Liebe Denise, ein Woche Urlaub voller Spontanität, wo tatsächlich nur das Endziel feststand. Das hat sich sooooo gut angefühlt. Auf der Rückfahrt auch nochmals die Autobahn verlassen und Idstein angeschaut... es läuft nichts weg und die Erinnerungen bleiben. Liebe Grüße Sabine

  • #4

    Denise (Montag, 16 Mai 2022 20:47)

    @Sabine, das hört sich wunderbar an! Bin gespannt, was Du noch zu berichten hast <3