Das Sanskrit-Wort "Yoga" bedeutet übersetzt so viel wie "Einheit" oder "Harmonie" und meint ein Jahrtausende altes, ganzheitliches Übungssystem, welches das Ziel verfolgt, Körper, Geist und Seele in Einklang miteinander zu bringen. Im Mittelpunkt stehen dabei Atemübungen (Pranayama), die körperliche Praxis (Asana), Entspannungsphasen (Pratyahara) und verschiedene Formen der Meditation (Dhyana).
Üblicherweise beginnt jede Yogastunde immer mit einer Anfangsentspannung bzw. einem kurzen "Ankommen" im Sitzen oder Liegen. Im Anschluss daran folgen in der Regel - je nach Schwerpunkt - einzelne Atemübungen, bevor dann in die eigentliche Übungsreihe eingestiegen wird. Abgerundet wird die gesamte Praxis immer mit einer ausgedehnten Endentspannung im Liegen. Bei Bedarf kann die Yogastunde am Schluss noch mit einer kurzen Achtsamkeitsübung oder Meditation abgerundet werden.
Das entscheidet tatsächlich jede*r Übende selbst. Manche präferieren eine ausgedehnte Yogaeinheit pro Woche, andere bevorzugen tägliche, kürzere Sequenzen. Wichtig ist, dass die eigene Yoga-Praxis immer so gewählt bzw. zusammen gestellt wird, dass sie (zeitlich) gut in den Alltag passt und Freude bereitet anstatt zusätzlichen Stress auszulösen.
Eine tägliche Yoga-Praxis von ggf. nur wenigen Minuten ist absolut empfehlenswert, aber vielleicht nicht immer realisierbar. Was man definitiv vermeiden sollte, ist, sich selbst unter Druck zu setzen. Falls man dennoch den Anspruch hat, täglich zu üben, ist beispielsweise das Wiederholen von "Katze-Kuh" - in einer Größenordnung von ungefähr drei Minuten - schon ganz wunderbar. Wer mehr Zeit mitbringt, kann die eigene Praxis je nach Belieben auch weiter ausdehnen.
Unbedingt! Leider verleiten die "gängigen" Yoga-Abbildungen immer noch viele Neulinge zu der Vermutung, dass Yoga bedeutet, sich einen Fuß hinter den Kopf klemmen zu können. Dem ist aber definitiv nicht so! Yoga kann von absolut jedem, in jedem Alter, mit jeder Körperform, ggf. vorhandenen gesundheitlichen Einschränkungen oder Vorerkrankungen geübt werden. Und das Gute daran ist, dass eine regelmäßige Yoga-Praxis mit der Zeit auch die Beweglichkeit (wieder) herstellt bzw. steigert.
Vielen kommen einzelne Yogaübungen zu Beginn ihrer Praxis direkt bekannt vor, da sie ihnen bereits im Rahmen anderer Formate (z. B. Rückenschule etc.) begegnet sind. Was Yoga allerdings von diesen unterscheidet, ist der große Stellenwert, den die Atmung eingeräumt bekommt. Sich immer wieder zu sammeln, auf den Atem zu konzentrieren und ganz bewusst tief ein- und auszuatmen, macht die körperliche Praxis des Yoga sicherlich so besonders.
Dies hängt ein wenig von der jeweiligen Yoga-Tradition ab. Was viele Stile auf jeden Fall gemeinsam haben, ist das Ein- bzw. Ausstimmen mit dem gemeinsam gesungenen "OM" am Anfang bzw. Ende der Yogastunde. In einer klassischen Kundalini Yogastunde werden dagegen recht häufig Mantras gesungen, und zwar nicht nur zum Ein- und Ausstimmen sondern zum Teil auch während einer Kriya (Übungsreihe) oder einer Meditation.
Auch das ist leider immer noch ein weit verbreiteter Mythos, denn bei der Meditation geht es nicht darum an nichts mehr zu denken, sondern viel mehr darum, den Geist zu beobachten und Gedanken, die vielleicht gerade da sind, immer wieder kommen und gehen zu lassen. Um den Einstieg in die Meditation zu erleichtern wird gerade zu Beginn auch häufig mit der Hilfe eines Mantras meditiert, welches man im Geiste immer wieder ganz still vor sich hin wiederholt (z. B. "lass los").
Kurz vor einer Yogastunde sollte man - falls unbedingt nötig - nur eine Kleinigkeit wie z. B. eine Banane etc. zu sich nehmen. Auf eine vollständige Mahlzeit sollte bereits zwei Stunden vor Beginn der Yogastunde möglichst verzichtet werden.
Das einzige "Must-have" ist wahrscheinlich eine Yogamatte. Darüber hinaus empfiehlt sich noch eine leichte Decke für die Entspannungsphasen. Um den kreuzbeinigen Sitz - beispielsweise während einer Meditation - zu erleichtern, kann ein entsprechendes Meditationskissen genutzt werden. Wer während der Übungen gerne noch weitere Hilfsmittel nutzt, sollte sich einen Yogagurt und zwei Yogablöcke zulegen.