Das Leben ist kein Wartezimmer!

Im Grunde genommen ist die Antwort auf die Frage, was das mit uns macht, ganz simpel: Das ewige Warten bringt uns weg aus dem kostbaren Moment des Hier und Jetzt. Ein wenig so, als würde jemand rufen "hier gibt es nichts zu sehen - bitte gehen Sie weiter". Und was das Schlimmste daran ist: Diese Art zu leben, bringt die Überzeugung zum Ausdruck, unendlich viel Zeit zu haben. Aber dem ist nicht so! Denn wenn ich nur eine einzige Sache aus eigener Erfahrung weiß, dann die, dass das Leben schneller zu Ende sein kann, als man es sich jemals hätte vorstellen können. Ob es sich also wirklich lohnt, auf den Feierabend, den Urlaub oder sonst irgendetwas zu warten, kann jetzt in diesem Moment niemand von uns mit absoluter Sicherheit sagen. Punkt.

Was mir auch noch aufgefallen ist: Die Zeit des "Wartens" auf das jeweils selbstgesteckte Ziel scheint für viele auch irgendwie eine Zeit des Durchzukämpfens zu sein. Eine Art Durststrecke, an deren Finishline man mit Freizeit, Urlaub & Co. oder was auch immer belohnt wird. So als würde sich am Ende der Woche, des Jahres oder der gesamten Arbeitszeit eine Art großer Vorhang auftun, hinter dem dann das tatsächliche Leben auf uns W.A.R.T.E.T. Aber sorry Leute, auch dem ist leider ebenfalls nicht so! Wir führen hier nicht Tag für Tag irgendwie einen Testlauf oder eine große Probe durch und im Anschluss beginnt dann endlich das richtige Leben. Ganz im Gegenteil:

Also lasst dieses ewige Warten endlich hinter Euch und überlegt, was Ihr Euch an jedem einzelnen Tag Gutes tun könnt, ohne bereits schon am Montag, das kommende Wochende herbei sehnen zu müssen. Und ganz wichtig: Macht Euch immer wieder bewusst, dass wir es auch fast nie wissen, wenn wir eine Sache zum allerletzten Mal tun. Oder wusstet Ihr seinerzeit, als Ihr mit Euren Freunden nach dieser großartigen Party-Nacht lachend und singend nach Hause geschlendert seid, dass dies das letzte Mal gewesen sein würde? Ich wette nicht und wenn das kein Beleg dafür ist, wie kostbar jedes noch so kleine Ereignis sein kann, dann weiß ich es auch nicht... 

Es müssen auch nicht immer die großen und spektakulären Dinge sein, auf die wir unseren gesamten Fokus lenken. Schon für einen kurzen Moment die Augen zu schließen, den Kontakt zum Boden zu spüren und ein paar tiefe und bewusste Atemzüge zu nehmen, kann wahnsinnig beruhigend sein und uns mit einem Gefühl von Dankbarkeit verbinden. Denn der Atem ist vielleicht das allergrößte Geschenk, welches uns immer wieder mit dem Hier und Jetzt verbindet - und zwar ohne zu warten, denn der Atem ist immer da. Und sollte Euch spontan noch irgendetwas in den Sinn kommen, das Ihr eigentlich schon längst hättet machen oder sagen wollen, wartet auch bitte nicht auf eine bessere oder passendere Gelegenheit. Macht es noch heute oder sagt es am besten jetzt, denn genau das sind die Momente, in denen das wahre Leben passiert.

Ich mache einfach mal den Anfang: Schön, dass es Euch gibt ♡

#beherenow